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Mittwoch, 24. Juni 2015
Tag 6 03:52 - 03:51 (23.06.-24.06.)
tashbomville, 14:19h
Jup, morgens um 7 will die Torte wieder raus. Zu viel fett und zu viel zucker - offensichtlich. Ich lege mich wieder ins Gästebett und die Katzen meiner Eltern schlafen mit mir auf dem Bett (keine Chance, die beiden los zu werden). Eine Stunde später springt das Weibchen auf den Boden und ich sage: "hrm..." sie antwortet "murr". Alles klar.
Als ich aufwache habe ich üble Halsschmerzen, mal wird's besser, mal schlechter. Naja im Prinzip heißt es, dass Kranke nicht fasten MÜSSEN, nicht, dass sie es nicht dürfen.
Die Schmerzen nehmen zu und ich gehe zum Arzt. Vier Stunden später bin ich bis Ende der Woche krankgeschrieben.
Ich schaue eine Serie, gehe Lebensmittel einkaufen und fahre dann zurück nach Hause, als meine Mutter zur Arbeit muss. Da ich nun frei habe und meine Gedanken sortieren kann, ist es Zeit, ein paar Dinge klarzustellen:
Ich bin nich religiös, ich bin auch nicht gläubig, doch ich respektiere und akzeptiere alle, die religiös sind und an etwas glauben, das ihr Leben schöner macht. Doch Respekt und Akzeptanz funktionieren nur, wenn man die Dinge selbst einmal ausprobiert. Und am Islam hat mich der Ramadan schon immer am Meisten fasziniert und irritiert - wie kann es gesund sein, so lange Zeit nichts zu trinken? Der Trick: ehrlich gesagt trinke ich jetzt mehr, als vorher. Über Nacht nehme ich etwa 3Liter Flüssigkeit auf - sonst habe ich höchstens 5 Tassen Kaffee am Tag getrunken. Kein Wasser. Mit dem Hunger lässt es sich locker aushalten.
Aber was noch viel wichtiger ist: man beginnt, anders zu denken! Ich habe zu einem Moslem gesagt: "Ich denke manchmal, ich möchte jemand anderem sein Trinken stehlen und damit davon rennen" Und er sagt: "Ich denke anders. Ich habe nicht das Recht, etwas zu Essen oder zu trinken. Ich muss Fasten". Und das ist vermutlich noch DER Unterschied, den ich trotz Experiment nicht begreifen werde: ich faste freiwillig. Er muss. Vermutlich bin ich deswegen nicht religiös: das sind mir viel zu viele Regeln, an die man denken muss. Sollte ich beispielsweise meine Tage bekommen, muss ich das Fasten unterbrechen und die fehlende Woche hinten anhängen! Weil Freuen, die Bluten, unrein sind.
Ich sehe, nun da ich frei habe, auch viele Dinge anders. Während des Fastens ist man Abstinent - in jeglicher Hinsicht. Kein Kontakt zum anderen Geschlecht, keine Flüche, keine schlechten Gedanken. Wie oft ich in den letzten Tagen gedacht habe: "Idiot!" Und wieviel öfter ich es denke, wenn ich nicht faste.
Das Essen und Trinken zu unterlassen, ist noch das Einfachste von all den Dingen. Am Mittag sagte meine Mutter: "Wie machst du das? Du riechst doch jetzt das Hähnchen aus der Küche, oder nicht?" Ich nicke. "Und wie machst du das, dass du jetzt nichts isst?" Ich antworte: "Beherrschung."
Als ich zu Hause bin, kehre ich ersteinmal die Küche. Ich muss mich beschäftigen. Wasche Bettwäsche, sortiere Küchenschränke neu ein, spiele ein wenig mit dem handy - und dann kommt die Langeweile. Die Langeweile ist der üble Feind des Ramadan, wird mir nun bewusst. Ich will rauchen. Ich will essen. Und vor allen Dingen will ich einen Kaffee!
Ziellos tigere ich durch die Wohnung und beschliesse dann, mich ein wenig hinzulegen - doch kaum kommt der gnädige Schlaf, geht auch das getrampel meiner Nachbarn los. Meine Mitbewohnerin kommt nach Hause. ABLENKUNG! Egal, was sie macht, ich renne ihr hinterher und texte sie zu. Egal was. Hauptsache nicht denken. Sie ist sicher furchtbar genervt von mir. Unser Mitbewohner kommt nach Hause und macht sich etwas zu essen (ichwillauch) und geht später.
Wir schauen eine Serie an. Sie essen, sie haben Sex und die Serie ist öde und langweilig. Und unübersichtlich. Sie hat mehr Soap-Charakter als sonst einen Charakter. So viel unnötiges Drama! Alle zwei Minuten sehe ich auf die Uhr. Es muss doch jetzt so weit sein? (noch nicht) Aber jetzt! (noch nicht) Aber jetzt! Es ist zum verrückt werden.
Wie gut, dass unsere Küchenuhr vor geht. 3 Minuten länger hätte ich es nicht ausgehalten, denn vor uns stand je eine Portion:
gefüllter kalamares (mit einer Hand voll Reis)
Sushi (so 6 Stück oder so)
3 Datteln
und meine Suppe
Kurz denke ich darüber nach, einen Obstsalat für das Frühstück zu machen, doch ich lasse es bleiben.
Es gibt noch ein Stück Mohnkuchen, after Eight Torte und Schokomarmorkuchen. Die Torte schaff ich nicht zum Frühstück. Aber die beiden Kuchen schon. Ich nehme zwei Schmerztabletten und schlafe dann ein. Diesmal mit genug Wasser im Bauch.
Als ich aufwache habe ich üble Halsschmerzen, mal wird's besser, mal schlechter. Naja im Prinzip heißt es, dass Kranke nicht fasten MÜSSEN, nicht, dass sie es nicht dürfen.
Die Schmerzen nehmen zu und ich gehe zum Arzt. Vier Stunden später bin ich bis Ende der Woche krankgeschrieben.
Ich schaue eine Serie, gehe Lebensmittel einkaufen und fahre dann zurück nach Hause, als meine Mutter zur Arbeit muss. Da ich nun frei habe und meine Gedanken sortieren kann, ist es Zeit, ein paar Dinge klarzustellen:
Ich bin nich religiös, ich bin auch nicht gläubig, doch ich respektiere und akzeptiere alle, die religiös sind und an etwas glauben, das ihr Leben schöner macht. Doch Respekt und Akzeptanz funktionieren nur, wenn man die Dinge selbst einmal ausprobiert. Und am Islam hat mich der Ramadan schon immer am Meisten fasziniert und irritiert - wie kann es gesund sein, so lange Zeit nichts zu trinken? Der Trick: ehrlich gesagt trinke ich jetzt mehr, als vorher. Über Nacht nehme ich etwa 3Liter Flüssigkeit auf - sonst habe ich höchstens 5 Tassen Kaffee am Tag getrunken. Kein Wasser. Mit dem Hunger lässt es sich locker aushalten.
Aber was noch viel wichtiger ist: man beginnt, anders zu denken! Ich habe zu einem Moslem gesagt: "Ich denke manchmal, ich möchte jemand anderem sein Trinken stehlen und damit davon rennen" Und er sagt: "Ich denke anders. Ich habe nicht das Recht, etwas zu Essen oder zu trinken. Ich muss Fasten". Und das ist vermutlich noch DER Unterschied, den ich trotz Experiment nicht begreifen werde: ich faste freiwillig. Er muss. Vermutlich bin ich deswegen nicht religiös: das sind mir viel zu viele Regeln, an die man denken muss. Sollte ich beispielsweise meine Tage bekommen, muss ich das Fasten unterbrechen und die fehlende Woche hinten anhängen! Weil Freuen, die Bluten, unrein sind.
Ich sehe, nun da ich frei habe, auch viele Dinge anders. Während des Fastens ist man Abstinent - in jeglicher Hinsicht. Kein Kontakt zum anderen Geschlecht, keine Flüche, keine schlechten Gedanken. Wie oft ich in den letzten Tagen gedacht habe: "Idiot!" Und wieviel öfter ich es denke, wenn ich nicht faste.
Das Essen und Trinken zu unterlassen, ist noch das Einfachste von all den Dingen. Am Mittag sagte meine Mutter: "Wie machst du das? Du riechst doch jetzt das Hähnchen aus der Küche, oder nicht?" Ich nicke. "Und wie machst du das, dass du jetzt nichts isst?" Ich antworte: "Beherrschung."
Als ich zu Hause bin, kehre ich ersteinmal die Küche. Ich muss mich beschäftigen. Wasche Bettwäsche, sortiere Küchenschränke neu ein, spiele ein wenig mit dem handy - und dann kommt die Langeweile. Die Langeweile ist der üble Feind des Ramadan, wird mir nun bewusst. Ich will rauchen. Ich will essen. Und vor allen Dingen will ich einen Kaffee!
Ziellos tigere ich durch die Wohnung und beschliesse dann, mich ein wenig hinzulegen - doch kaum kommt der gnädige Schlaf, geht auch das getrampel meiner Nachbarn los. Meine Mitbewohnerin kommt nach Hause. ABLENKUNG! Egal, was sie macht, ich renne ihr hinterher und texte sie zu. Egal was. Hauptsache nicht denken. Sie ist sicher furchtbar genervt von mir. Unser Mitbewohner kommt nach Hause und macht sich etwas zu essen (ichwillauch) und geht später.
Wir schauen eine Serie an. Sie essen, sie haben Sex und die Serie ist öde und langweilig. Und unübersichtlich. Sie hat mehr Soap-Charakter als sonst einen Charakter. So viel unnötiges Drama! Alle zwei Minuten sehe ich auf die Uhr. Es muss doch jetzt so weit sein? (noch nicht) Aber jetzt! (noch nicht) Aber jetzt! Es ist zum verrückt werden.
Wie gut, dass unsere Küchenuhr vor geht. 3 Minuten länger hätte ich es nicht ausgehalten, denn vor uns stand je eine Portion:
gefüllter kalamares (mit einer Hand voll Reis)
Sushi (so 6 Stück oder so)
3 Datteln
und meine Suppe
Kurz denke ich darüber nach, einen Obstsalat für das Frühstück zu machen, doch ich lasse es bleiben.
Es gibt noch ein Stück Mohnkuchen, after Eight Torte und Schokomarmorkuchen. Die Torte schaff ich nicht zum Frühstück. Aber die beiden Kuchen schon. Ich nehme zwei Schmerztabletten und schlafe dann ein. Diesmal mit genug Wasser im Bauch.
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